Im Nirwana der Qualität
Beim Optical Bonding soll ebenfalls am besten jedes Material mit jeder Form „verbondet“ werden. Eine One-Fits-All-Lösung ist indes auch hier nur auf Kosten der Qualität möglich.
Höher als die Nachfrage nach Optical Bonding ist derzeit eigentlich nur der Wunsch nach einer Allzwecklösung für das transparente Laminieren. Wie so oft, wünschen sich Kunden und Auftraggeber einen Dienstleister, der am besten jedes Material mit jeder Form „verbonden“ kann. Zweidimensional, dreidimensional, egal. Die Qualität lässt allerdings dann oft nur zu wünschen übrig. Der Grund ist schnell gefunden: eine One-Fits-All Lösung für qualitative Bondings existiert nicht. Das höchste der Gefühle sind grundlegende Ansätze. Was Kunden und Dienstleister erwarten können, was nicht erwartet werden darf und wo die €-Stellschrauben sind, zeigen Erkenntnisse aus der Praxis sowie aus zerstörungsfreien Analysen. Sie präsentieren die Ursache, warum sich die Qualität so sehr unterscheidet: den Kleber und dass jedem Kleber eigene Anwendungsverfahren! Im Sinne des Reverse Enginee-rings wird dadurch deutlich, wo es klemmt und wie es richtig geht.
Einer für alle und alle für einen
Viele Displays sind allgemeine, ideelle Anwendung. Das Ableben wird dann von einer Kombination von inkorrekten und nicht hinreichend angepassten Prozessen beschleunigt.
Murphy’s Law besagt, dass in komplexen Systemen früher oder später alles schiefgeht, was schiefgehen kann. Wie im echten Leben trifft das auch vollends auf Displays zu. Viele von ihnen sind embedded. Oft handelt es sich dabei um systemische Ansätze, um Vorwärtsintegrationen. Sie sind auf eine allgemeine, ideelle Anwendung ausgelegt. Ein typischer, ausfallverursachender Fehler ist schlechtes Wärmemanagement. Ganz im Sinne Murphys ist es allerdings selten allein am Display-Versagen schuld. Im Feld beschleunigt das Ableben dann eine Kombination von inkorrektem Thermomanagement und nicht hinreichend angepassten Prozessen, beispielsweise bei Vandalenschutz und Optical Bonding, oder schlicht und ergreifend der Sauberkeit des Arbeitens. Im Alltag ist das am besten an Beispiel von Advertisement-Displays sowie Fahrkarten- oder Bankautomaten zu sehen: Also Embedded Systemen, die rund um die Uhr betrieben werden, unabhängig ob Indoor oder Outdoor..
Obsoleszenz
Obsoleszenz-Management beinhaltet auch Änderungen von Zulassungen, einzuhaltende Prüfungen und Spezifikationen oder die Rolle von Recycling
Beim Thema Obsoleszenz denken die Meisten sicherlich in erster Linie an Komponenten, Geräte oder ganze Firmen, die irgendwann nicht mehr verfügbar sind. Das ist halt dann so!? Anderen fallen Unternehmen ein, die angeblich die sogenannte gesteuerte Obsoleszenz perfektioniert haben sollen: Teile und Komponenten überleben gerade einmal den Zeitraum der Gewährleistung – ob zufällig oder gewollt – und gehen dann kaputt. Wieder anderen fällt ein, dass Obsoleszenz bedeutet, wie in Geräten verbaute Komponenten verfügbar bleiben können und müssen, deren Einsatz auf mehrere Jahre ausgelegt ist. In der Realität beinhaltet Obsoleszenz jedoch all das und noch viel mehr, wie beispielsweise Änderungen von Zulassungen, einzuhaltende Prüfungen und Spezifikationen oder auch die Rolle von Recycling! Welche Probleme für das Obsoleszenz-Management auftreten können, zeigen folgende Beispiele aus dem Leben.
Troubleshooter
HMIs sind als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine in irgendeiner Form mittlerweile fast überall verbaut. Jedoch behindern Fehlerfaktoren wie Witterung, Frequenz der Nutzung und falsch motivierte Entscheidungen in der Herstellung die Langlebigkeit.
Das Human Machine Interface ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine und in irgendeiner Form mittlerweile in zahllosen Geräten verbaut. Oft als Display mit Touch-Funktion. Leider ist gerade das Display in vielen Fällen nicht mit Langlebigkeit kompatibel. Besonders dann, wenn zum Fehlerfaktor Mensch noch andere Einflüsse stoßen, wie Witterung, Frequenz der Nutzung und falsch motivierte Entscheidungen in der Herstellung. Diese Worst-Case-Kombination aller Faktoren entsteht nahezu regelmäßig in Embedded Systemen, die für Outdoor-Anwendungen ausgelegt sind. Dabei erkranken Displays an verhältnismäßig neuen aber auch (fast) immer vermeidbaren Gebrechen.
Man nehme
Display-Hersteller können nicht standardisiert vorgehen: Alle Komponenten sind stark voneinander abhängig und müssen parallel angepasst werden.
In einem klassischen Kochbuch beginnt ein Rezept mit der Vorbereitung der Zutaten in entsprechender Menge. Es folgt dann die Anleitung, welcher Schritt, wie und wann folgen muss. Übertragen auf die Herstellung von Displays könnten einige dieser Zutaten Optical Bonding, Thermal Management oder Dichtigkeit heißen. Eine weitere Gemeinsamkeit zur guten Küche: Hersteller können hier wie dort nicht einfach nach 08/15 Rezept vorgehen. Denn: Alle Zutaten sind stark abhängig von einander und müssen parallel angepasst werden. Mit anderen Worten: Ändert sich beispielsweise die Wärmelast muss auch der Kleber geändert werden. Beide wiederum im Zusammenspiel mit der Dichtigkeit. Es ist daher nicht möglich, mit wenigen Tipps die Herstellung einer derart komplexen Anwendung wie Displays zu gewährleisten. Analog zum guten Koch und der Tütensuppe. Ein Überblick.